Quergabelstapler
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Quergabelstapler (Gebrauchtstapler Enzyklopädie)
Flurförderzeuge, vornehmlich zum Langguttransport bestimmt. Beim Transportgut
kann es sich um Bretter, Stabeisen, Profile, Bauelemente, Fertighausteile und
Überseecontainer handeln. Es können auch mehrere Paletten oder Gitterboxpaletten
nebeneinander sein, die gleichzeitig transportiert werden.
Umschlag von Rundholz und Kabeltrommeln ist mit Spezialanbaugeräten möglich. Quergabelstapler
werden in Deutschland auch Seitenstapler genannt. Die Bezeichnung ist nicht normgerecht, weil
es sich beim Seitenstapler nach deutscher Norm um den Hochregalstapler
mit Teleskopgabel (EFB) handelt. Das Prinzip der Quergabelstapler besteht darin, dass die Last seitlich
aufgenommen und längs auf dem Fahrzeug liegend in beiden Richtungen transportiert werden kann. Dazu sind
die Fahrzeuge mit einem Schubmast, der mit Kettenantrieb oder hydraulisch bewegt wird, versehen.
Der Vorschub lässt sich durch die Verwendung einer Lastschere vergrößern. Hierbei handelt es sich um ein
hydraulisches Anbaugerät, das auf den Gabelträger aufgesetzt und an die Hydraulik des Quergabelstaplers
angeschlossen wird. Damit können beispielsweise Lkw in zwei Reihen hintereinander von nur einer Seite
be- und entladen werden.
Der Schubmast ist in der Regel starr, das heißt nicht neigbar. Dabei erfolgt die Anpassung des Lastträgers
beim Auf und Abnehmen der Last meist durch einen neigbaren, gegebenenfalls auch drehbaren Gabelträger. Auch
eine hydraulische Nivellierung des Plattform beziehungsweise des Fahrzeugrahmens kann diesem Zweck
dienen. Bei dieser Gelegenheit sei auch darauf hingewiesen, dass die Überwindung von Bodenunebenheiten durch
Pendelachsen erreicht wird. Früher wurden alle Quergabelstapler mit ausfahrbaren seitlichen Stützbeinen
(Auslegern) geliefert, die das Gerät beim Be und Entladen stabilisierten. Neuere Konstruktionen verzichten
jedoch auf solche Einrichtungen, um die Umschlagszeit zu verkürzen. Nur bei sehr großen Lasten und bei extrem
weiter Ausladung der Gabel greift man auf solche Maßnahmen noch zurück. Zum Umschlag von Containern benötigt
man Containergeschirre (Spreader) in ähnlicher Form wie bei anderen
Containerumschlaggeräten.
Quergabelstapler sind als Diesel (DFQ), Treibgas (TFQ) und Elektro-Quergabelstapler (EFQ) auf dem Markt. Es
handelt sich ausschließlich um Fahrersitzgeräte, bei denen für den Fahrer meist eine Kabine vorgesehen ist.
Als Lastaufnahmemittel dient in der Regel die Traggabel, die aus zwei vier oder sechs Gabelzinken bestehen kann.
Mehrzinkengabeln sind besonders bei langem Transportgut (bis 18 m) erforderlich, um ein Durchbiegen der Last
nach unten zu verhindern. Oft sind die äußeren Zinkenpaare manuell oder hydraulisch hochklappbar, wenn sie nicht
gebraucht werden. Der Tragfähigkeitsbereich der angebotenen Quergabelstapler reicht bis 55 Tonnen, wobei die
großen Modelle hauptsächlich auf Containerterminals eingesetzt sind. Die Tragfähigkeiten der EFQ übersteigen
allerdings bisheute die Sechstonnen-Grenze nicht. Genormte Lastschwerpunktabstände Hochhubeinrichtung gibt es bei
den Quergabelstaplern nicht. Die Vorschriften beschränken sich lediglich darauf, dass der Lastschwerpunkt von
Hersteller angegeben sein muss. Dies geschieht in der Form, dass jeweils die halbe Nutzbreite als
Lastschwerpunktabstand angegeben wird, was von 300 bis 1.250 mm reichen kann. Elektro-Quergabelstapler mit
batterieelektrischem Antrieb sollten mit genormten Batteriesystemen von 24 V, 48 V oder 80 V ausgerüstet sein.
Gelegentlich werden nicht genormte 36 und 72V-Batterie Systeme angeboten. Es können entweder ein Rad oder zwei
Räder angetrieben sein. Es gibt Ausführungen von EFQ mit kleinen Rädern mit Polyurethanreifen aber auch Fahrzeuge
mit großen Rädern mit Luftreifen oder Superelastikreifen. Diesel und Treibgasgabelstapler verwenden Industrie oder
Lkw-Motoren bis zu 382 kW Nutzleistung als Antriebsmotoren. Dieselgeräte haben in der Regel Zweiradantrieb. Es
gibt jedoch auch Fahrzeuge, die für den Geländeeinsatz mit Allradantrieb ausgestattet sind. Bei den
verbrennungsmotorischen Quergabelstaplern handelt es sich ausschließlich um Fahrzeuge für den Außeneinsatz. Sie
sind alle mit Luftreifen ausgestattet, die gelegentlich mit Wasserfüllung (wie Baumaschinen) gefahren werden.
Modelle bis 6 Tonnen Tragfähigkeit haben die Alternativmöglichkeit der Superelastikreifen. Bezüglich der
Standsicherheit ist die DIN EN 1726-1, Anhang E zu beachten. Anhang Standsicherheit,
Kenndaten der Flurförderzeuge