Schubstapler
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Schubstapler (Gebrauchtstapler Enzyklopädie)
Mit Schubstaplern lassen sich Arbeitsgangbreiten sparen und die Lager nach oben besser ausnutzen.
Gegenüber Gegengewichtsgabelstaplern sind bis zu 30 Prozent schmälere Arbeitsgänge möglich.
Die bessere Raumausnutzung nach oben ergibt sich dadurch, dass Traglastreduzierungen meist erst bei
größeren Hubhöhen erforderlich werden als bei Gegengewichtsgabelstaplern. Flurförderzeuge
Kenndaten-Flurförderzeuge
Diesen Vorteilen stehen allerdings auch Nachteile gegenüber, die darin bestehen, dass Schubstapler
langsamer sind als Gegengewichtstapler und wegen der kleineren Räder ebene, nicht fehlerhafte Böden
zum Fahren verlangen. Die bekannten Schubstapler sind batterieelektrisch betrieben. Sie sind als Geh,
Stand und Fahrersitzgeräte auf dem Markt. Angeboten werden auch fahrerlose Schubstapler.
Bauart Es gibt drei Bauarten von Schubstaplern, und zwar: Mit teleskopartigem Gabelvorschub,
den man heute nur noch selten findet, da sich die Geräte nur für kleinere Tragfähigkeiten eignen
und Anbaugeräte nicht verwendet werden können. Bei diesen Geräten ist auch meist keine Mast oder
Gabelneigung möglich. Mit pantographartigem Vorschub (Schere) des Gabelträgers.
Schubstapler Typenblatt nach VDI 2198 für Schubstapler (EFM).
Der Gabelträger kann sowohl mit Gabelzinken als auch mit Anbaugeräten versehen werden.
Mast oder Gabelträgerneigung ist möglich. Diese Konstruktion ist vor allem in den USA,
weniger in Europa anzutreffen. Mit Mastvorschub, die heute in Europa vorherrschende Bauart
der Schubstapler, bei denen sich der Mast in Gleitschienen, die in den Radarmen untergebracht
sind, nach vorn verschieben lässt. Diese Geräte sind in der Regel mit neigbarem Mast
oder Gabelträger ausgestattet. Anbaugeräte können am Gabelträger verwendet werden.
Tragfähigkeiten
Schubstapler gibt es fast nur noch in den Tragfähigkeiten von 1.000 bis 3.200 kg. Geräte
unter 1.000 kg werden kaum noch angeboten, sind aber gelegentlich noch im Einsatz. Auf
verschiedenen Fachmessen der letzten Jahre wurden auch Schubstapler bis 6.500 kg
Tragfähigkeit gezeigt.
Typenformeln
Nach VDI 3586 gibt es für Schubstapler die folgenden Typenbezeichnungen:
EGS: Elektro-Geh-Schubgabelstapler
EGM: Elektro-Geh-Schubmaststapler
ESS: Elektro-Stand-Schubgabelstapler
ESM: Elektro-Stand-Schubmaststapler
EFS: Elektro-Fahrersitz-Schubgabelstapler
EFM: Elektro-Fahrersitz-Schubmaststapler
Schubstapler Bezeichnungen der Abmessungen der Schubmaststapler.
Bei den Geh-Geräten handelt es sich um deichselgeführte Fahrzeuge; bei den Standgeräten steht der
Fahrer auf einer Plattform; und bei den Fahrersitzgeräten sitzt der Fahrer auf der rechten Seite
quer zur Fahrtrichtung und bedient mit der linken Hand das Lenkrad.
Antrieb, Räder, Bereifung
Der Antrieb erfolgt meist durch einen in einem der Hinterräder eingebauten Fahrmotor.
Auch zwei Fahrmotoren hinten sind möglich.
Schubstapler sind meist als Drei oder Vierrad-Stapler auf dem Markt, wobei die Räder auch
zwillingsbereift sein können. In einigen Fällen findet man seitliche Stützrollen zur Einschränkung
der Kippgefahr.
Schubstapler sind meist vollgummibereift. Um die Lebensdauer der Reifen zu erhöhen, bietet sich die
Verwendung von Polyurethanreifen (Vulkollan) an. Angeboten werden auch Schubstapler mit großen Rädern
in den Radarmen für Superelastikreifen.
Hubmaste und Hubhöhen
Verwendung finden Simplex-, Duplex-,Triplex- und (in Kühlhäusern) Quaduplex- Maste. Die genormte
Hubhöhe beträgt 3.300 mm bei 600 mm Lastschwerpunktabstand; gebaut werden aber Geräte mit Hubhöhen
bis 12m. Dann ist aber üblicherweise die Resttragfähigkeit
eingeschränkt. Freisichtmaste, obwohl auch angeboten, bringen beim Schubstapler wegen des meist quer
zur Fahrbahn sitzenden Fahrers keine wesentlichen Vorteile.
Vorschub und Breite zwischen den Radarmen
Je nach Modell betragen die Vorschubmaße der Gabel oder des Mastes 500 bis 900 mm. Einige Hersteller
bieten auch Geräte mit Doppelvorschub von 1.350 mm für zwei Paletten hintereinander an. Je nach der
lichten Weite zwischen den Radarmen gibt es Schmalspur und Breitspur Ausführungen. Bei der
Schmalspurausführung lassen sich Paletten in Querlage nicht, ohne diese über die Radarme anzuheben,
bis an den Mast zurückziehen. Die Schmalspurausführung ist ungünstig im Blocklager, reicht aber
vollkommen aus, wenn im Palettenregal die unterste Lage des Regals unterfahrbar ist.
Batterien und Impulssteuerung
Es finden 24 V Antriebsbatterien Verwendung, auch 48 und 80 Volt Batterien werden eingesetzt.
Impulssteuerungen für den Fahrvorgang sind heute nahezu überall Standard. Arbeitsgangbreite Die
Arbeitsgangbreite wird bei den Schubstaplern anders als bei den Gegengewichtsstapler berechnet.
Hierfür gilt nach dem Typenblatt VDI 2198 für die 90°Stapelung die folgende Formel: Ast = (Wa x2) + b + a.m
Dabei sind Ast die Arbeitsgangbreite am Stapel, Wa der Wenderadius außen, x2 der Lastabstand (Lastträger
zurückgezogen), b die Palettenbreite in Fahrtrichtung (Lastlänge) und a der Sicherheitsabstand
(der nach VDI 3597 zweimal 100 mm, also 200 mm betragen soll).
Standsicherheitsprüfungen
Die Standsicherheit wird behandelt in der ISO 3184 (einschließlich ISO 3184 Technical Corrigendum 1; 2000-06)
sowie in der DIN EN 1726-1, Anhang C, Standsicherheit, Typenblatt