Vierwegestapler
Online-Enzyklopädie der Flurförderzeuge
Vierwegestapler (Gebrauchtstapler Enzyklopädie)
Mit diesen Flurförderzeugen lassen sich Lagerflächen optimal nutzen, da sie zwar wie
Quergabelstapler nach dem Prinzip der seitlichen Lastaufnahme gebaut sind, darüber
hinaus aber rechtwinkelig zum Arbeitsgang in Seitengänge einfahren können, was besonders
im Blocklager Vorteile bringt, da man dort mehrere Ladeeinheiten hintereinander platzieren kann.
Diese Funktion wird durch Schwenken der Räder um 90° bewirkt. Von Mehrwegestaplern spricht man,
wenn die Räder im beliebigen Winkel geschwenkt werden können. Sie eignen sich aufgrund
dieser Funktion für lange Lasten, großflächige Paletten oder Bleche aber auch für den Transport
von Paletten und Gitterboxpaletten. Vierwegestapler sind als Elektro-Geh-Vierwegestapler (EGY),
Elektro-Stand-Vierwegestapler (ESY) oder als Elektro-Fahrersitz-Vierwegestapler (EFY) auf dem Markt.
Es handelt sich um batterieelektrische Geräte mit einem 24V, 36V, 48V, 72 V oder 80 V System,
wobei 36V und 72 V-Systeme in Deutschland wenig gefragt sind.
Bei Stand und Fahrersitzgeräten wird die Last meist durch einen Schubmast vorgeschoben, bei Geh-Geräten,
die in der Regel nur für den intermittierenden Einsatz bestimmt sind, kann der Schubmast entfallen.
Vierwegestapler können als Drei oder Vierradausführung konstruiert sein. Der Antrieb erfolgt durch
einen oder durch zwei Fahrmotore. Die Fahrzeuge sind meist mit Impulssteuerung ausgerüstet.
Auch gehört die hydraulische Lenkung zur Standardausrüstung.
Elektro-Vierwegestapler werden mit Tragfähigkeiten von 1 bis 6 Tonnen geliefert,
wobei der Lastschwerpunktabstand nicht genormt ist, sondern jeweils mit der Hälfte
der Nutzbreite angegeben wird. Lastschwerpunktabstände von 300 mm bis 1.050 mm für Nutzbreiten von
600 bis 2.100 mm sind üblich. Vierwegestapler sind reine Hallenfahrzeuge, da sie mit kleinen Rädern,
mit Vollgummi oder Polyurethanreifen (Vulkollan), ausgerüstet sind.
Die Norm-Hubhöhen der Vierwegestapler betragen 3.300 mm bei Geräten bis 10.000 kg Tragfähigkeit,
5.000 mm bei höheren Tragfähigkeiten. In der Praxis reichen die Hubhöhen aber bis 6.800 mm. Der
Vorschubmast ist in der Regel starr, also nicht neigbar. Die Neigung der Gabel wird durch den Gabelträger
bewirkt. Der Gabelträger lässt sich mit zwei oder mehr Gabelzinken versehen. Das Öffnen und Schließen
der Gabel erfolgt meist hydraulisch.
Neben dem Vorteil der größeren Wendigkeit und des geringeren Stellplatzes im Lager sind die Geräte
gegenüber dem herkömmlichen Gegengewichtsgabelstapler um 10 bis 20 Prozent leichter. Bei den Vierwegestaplern
ist mechanische oder induktive Zwangsführung im Arbeitsgang möglich, wie das beispielsweise auch bei
Hochregalstaplern üblich ist. In diesem Zusammenhang ist auf die VDI-Richtlinie 3586, VDI-Typenblätter
Flurförderzeuge; Vierweg-Gabelstapler hinzuweisen. Zur Standsicherheit informiert die DIN EN 1726-1,
Anhang F, Vierwege und Mehrwegestapler.